Heute verrate ich euch, wie auch auf die Namen Aidan und Callahan kam:
Aidan stammt aus dem Altirischen und bedeutet „Feuer“.
Das ist natürlich eine Anspielung auf seine Gabe, das Element Feuer zu beeinflussen. Als Emma das erste Mal seine Hand berührt, hat sie das Gefühl, durch die Flamme einer Kerze zu streichen. Und es weist auf die besondere Beziehung zwischen Emma und Aidan hin.
Sein Nachname „Callahan“ stammt von Ó Ceallagcháin und ist gälisch. Der Name Ceallanchán bedeutet „Konflikt“ oder „Unfriede“.
Tatsächlich gab es schon in frühester Kindheit in seinem gefühlskalten Elternhaus Konflikte.
Die Ehe seiner Eltern bezeichnet Aidan als reine Zweckgemeinschaft. Da wäre es ihm noch lieber, sie würden streiten, denn dann wären zumindest Gefühle im Spiel.
Entsprechend konfliktreich ist auch sein Bezug zu seinen ersten Freundinnen. Ihm haftet der Ruf eines notorischen Herzensbrechers an, was natürlich eine dunkle Seite seines Charakters darstellt. Seine Eltern kompensieren ihre Lieblosigkeit mit teuren Geschenken, fordern jedoch im Gegenzug Unterordnung und Perfektion in allen Lebensbereichen von ihm.
Aidan ist in mehrfacher Hinsicht verwöhnt: Er kann sich alles leisten, sieht blendend aus, die Mädchen liegen ihm zu Füßen, er beherrscht seine Gaben schon sehr gut und ist auch sonst ein ausgezeichneter Schüler und Sportler.
Seine Verletzlichkeit, seine Sehnsucht, von einem Menschen auch dann geliebt und akzeptiert zu werden, wenn er einmal nicht so perfekt ist, versteckt er geschickt hinter einem Berg von Coolness.
„Unfriede“ herrscht auch in seinem Inneren:
Seine Wut und Zerrissenheit bricht sich im sportlichem Bereich in seinem aggressivem Spiel Bahn sowie in seiner Gefühlskälte, mit der er sich von Mädchen trennt, an denen ihm nichts mehr liegt. Nur gegenüber Jacob, seinem Patenonkel, wagt er, sich zu öffnen.
Aidan hat, wie man so schön sagt, „einen guten Kern“ und braucht zu Beginn der Erzählung vor allem eins: Jemanden, der ihm „gehörig den Kopf wäscht“.
Als er erfährt, dass Jacob eine Tochter hat, die bei ihm einziehen wird, befürchtet er, dass sie seinen Platz einnehmen und ihn verdrängen wird. War Jacob zunächst nur ein Mentor zur Ausbildung seiner Gaben für ihn, ist er längst ein sorgender Ersatzvater geworden. Er hat bei seinen Eltern darum gekämpft, dass er bei ihm wohnen darf, um so oft wie möglich zu trainieren und sich in seiner Elementarkinetik zu verbessern. In Wahrheit hielt Aidan es in seinem Elternhaus kaum mehr aus.
Umgekehrt ist Aidan Jacob wie ein Sohn ans Herz gewachsen. Er hilft ihm, über seine eigene Einsamkeit und Verbitterung hinwegzukommen.
Und mit Emmas Auftauchen entstehen erneut Konflikte.
Doch gleich am ersten Tag macht Emma Aidan klar, dass sie nichts gegen seine Anwesenheit im Haus ihres Vaters hat. Zu Aidans Verwirrung tut sie dies nicht, weil sie Interesse an ihm oder seinem offen zur Schau gestellten Reichtum hegt, sondern einfach, weil sie erkennt, wieviel ihm Jacob bedeutet.
Sie handelt selbstlos.
Damit kann Aidan zunächst überhaupt nicht umgehen. Emma fasziniert ihn nicht nur aufgrund ihres Aussehens und ihrer Gaben. Je mehr sie ihn abweist, umso größer wird sein Interesse. Als sie sich dann mit dem Verräter Jared trifft, schäumt er innerlich über vor Wut und Eifersucht. Aber er muss vorsichtig sein. Wenn seine Eltern von seinen Gefühlen erfahren, werden sie ihn nicht mehr bei Jacob und Emma wohnen lassen, denn er soll schließlich einmal Lynn heiraten. Und Jacob, der genug von seinen Liebschaften mitbekommen hat, ist ebenfalls alles andere als begeistert davon, dass er sich plötzlich für seine Tochter interessiert.
Aidans Entwicklung würde ich gerne als „erwachsen werden“ beschreiben.
Er muss lernen, nicht mehr ausschließlich den für ihn bequemsten Weg zu gehen. Für das, was er wirklich in seinem Leben möchte, muss er bereit sein, zu kämpfen. Auch gegen den Widerstand seiner Eltern. Auch auf die Gefahr hin, dass sie ihn finanziell nicht mehr unterstützen werden. Emma lässt ihm in dieser Hinsicht keine Wahl und bringt ihn sogar dazu, mit den verhassten Falken zu kooperieren. Durch sie lernt er, die Dinge kritischer und unter einem anderem Blickwinkel zu sehen.
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