Es ist immer wieder amüsant, welche Vorurteile mit dem Autorenberuf verknüpft werden. Ich gebe hier mal einige, erst kürzlich gehörte, zum Besten:
1. Autoren verarbeiten die eigene Familie und Freunde bzw. Bekannte in ihren Werken
An alle, die mich kennen:
Ähnlichkeiten mit euch sind weder zufällig noch unbeabsichtigt. Wie sonst soll ich mich für eure kruden Eigenheiten rächen?
Mal im Ernst – welcher Autor verfügt schon wie Thomas Mann über eine illustre Verwandtschaftssippe, die sich in einen Roman einflechten lässt, ohne gähnende Langeweile beim Leser auszulösen? Bezogen auf meine Romane kann ich alle beruhigen:
Meine Mutter ist nicht paranoid, mein Vater kein Einzelkämpfer und bedauerlicherweise muss mein Mann mangels elementarkinetischer Fähigkeiten das Kaminfeuer weiterhin mit dem Feuerzeug entfachen. Meine paranormalen Gaben lassen ebenfalls zu wünschen übrig, sieht man davon ab, dass diverse Stifte schon mal aerodynamische Kräfte über meinem Schreibtisch entwickeln, besonders wenn die ein- oder andere Szene so überhaupt nicht aufs Papier will.
Und abgesehen von diversen schlaflosen Nächten bei Vollmond (oh Gott, in mir schlummert doch hoffentlich kein Werwolf, gerade jetzt, wo alle Welt tönt, Vampire und Werwölfe seien nicht mehr gefragt), konnte ich keine abnormen Eigenschaften feststellen.
2. Kinder- und Jugendbuchautoren belauschen ihren Nachwuchs und deren Freunde, um Stoff für ihren Roman zu bekommen