
Seit meine Jugendbuch-Fantasy nach der Überarbeitung und Kürzung wieder im Lektorat gelandet ist, schreibe ich an meinem Thrillerprojekt weiter.
Ist schon eine Weile her, seit ich euch davon erzählt habe, deshalb gibt es hier noch mal ein zusammengefasstes Special der Bildzitate, die ich in den Sozialen Medien bereits gepostet habe und ein paar zusätzliche Hintergrundinfos:
Hauptperson ist der Student Elias, ein Buchnerd, der heimlich nachts seine Gedanken zu Papier bringt und von seinem wohlhabenden Elternhaus nicht nur in ein ungeliebtes Studium gedrängt wird, überhaupt scheint sein ganzer Lebensweg vorneweg geplant zu sein:

Eintritt in die väterliche Kanzlei nach dem Studium, Verlobung mit der Tochter des Bankierfreundes seines Vaters. Einziger Lichtblick sind für Elias seine langen Lese- und Schreibnächte und sein Freund Toma, der auf seine Weise ebensowenig in dieses Studium passt, wie er selbst.

Elias' Welt scheint nur noch aus Grautönen zu bestehen, doch dann begegnet er Isabella, die seine Leseleidenschaft teilt und ihn auf das Buch von Marías in seinen Händen anspricht:
"Die Gespräche an den Nebentischen versanken allmählich in einem monotonen Rauschen, undeutlich, als würde Elias unter Wasser tauchen, und er bemerkte erst, dass jemand an seinen Tisch getreten war, als eine junge, melodische Frauenstimme sagte:
„Am unerträglichsten ist es, dass jemand zu einem Stück Vergangenheit wird, der für einen die Zukunft verkörpert hat. Bist du schon bei der Stelle angelangt?“ (1)
Elias schreckte zusammen und sah auf.
Sie hatte das geheimnisvollste Lächeln, das er je in den Augen eines Mädchens gesehen hatte."
Isabella führt ihn erstmalig in die Welt von Pen and Paper, Rollenspielen wie Das Schwarze Auge (DSA) und Cthulhu ein.

Aus Liebe zu Isabella erfindet Elias ein Schreibspiel und ahnt nicht, was er damit in Gang setzt. Schon bald verliert er die Kontrolle über sein Spiel, seine Liebe und kämpft ums Überleben.
Denn hinter seinem Spiel steckt mehr, als Elias denkt.
Die Idee zu dem Plot bekam ich witzigerweise durch die Interviewfrage einer Leserin:
„Was würdest du tun, wenn du nicht mehr schreiben könntest?“
Ich überlegte mir, was neben rein körperlichen Problemen, wie z.B. Erblinden zu Schwierigkeiten führen würde, was wohl passieren müsste, damit ein Mensch, der mit Leidenschaft schreibt, keinen einzigen Satz mehr zu Papier bringen könnte.
Manchmal sind es solche Fragen, manchmal winzige Alltagsmomente, die unser Gedankenkarussel in Gang setzen und einen sich immer schneller um uns drehenden Bilderreigen auslösen, der nicht rasch genug auf Papier gebracht werden kann ;)


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(1) Zitat: © Javier Marías: Morgen in der Schlacht denk an mich