Im Rahmen der Online Buchmesse Fakriro nach Absage der Leipziger Buchmesse hat die liebe Stephanie Braun von dem Blog "Kleiner Komet" ein Interview mit mir und anderen Autor(inn)en geführt, die auch das Genre-Crossover gewagt haben. (https://www.kleiner-komet.de/abenteuerlicher-fakriro-talk/#Fischer)
Hier könnt ihr lesen, warum ich eine böse Autorin bin und was euch bei Elbendunkel erwartet:
Stephanie Braun:
Rena durfte ich bereits persönlich in Köln kennen lernen auf einer kleinen und daher sehr persönlichen Lesung. Während ich den zweiten Band der Chosen Reihe gelesen habe, durfte sie sich im Messenger wüste Beschimpfungen anhören und schrieb mir daraufhin wie großartig sie das finde, während ich weinend auf meinem Sofa saß. Ich habe sie dann offiziell zur “Bösen Autorin” ernannt. Trefft mit mir diese herzlich liebe böse Autorin, die heute ihr neues Cover vorgestellt hat.
Hallo Rena, wir haben uns lange nicht mehr gesehen. Wie ist es dir ergangen?
Rena Fischer:
Hallo liebe Stephanie, was freu ich mich, wieder von dir zu hören! War eine schöne Aktion damals, meine Lesung zur Rettung der Buchhandlung Ludwig im Kölner Hauptbahnhof. Auch wenn sie keinen Erfolg hatte, freu ich mich, dich und so viele andere liebe Buchmenschen damals kennengelernt zu haben. In der Zwischenzeit war ich fleißig am Schreiben. Der Thriller, von dem ich euch bei meiner Lesung erzählt habe, ist fertig geschrieben und liegt bei meiner Agentin. Und ich habe eine neue komplexe Jugendbuchreihe für den Thienemann-Esslinger Verlag geschrieben.
Heute ist der Coverrevealtag und ich freu mich riesig, euch “Elbendunkel – Kein Weg zurück” endlich vorstellen zu können.
Stephanie Braun:
Da warst du ganz schön fleißig liebe Rena. Das Cover zu Elbendunkel habe ich bereits auf Facebook entdeckte es sieht wunderschön aus. Erzähl mir bitte mehr zum Buch.
Rena Fischer:
Elbendunkel spielt im Jahr 2044 in San Francisco, in einer Zeit, in der technischer Fortschritt mit Angst und Hass einhergeht und die Diskriminierung und Unterdrückung von Elben das tägliche Bild auf den Straßen bestimmt. Licht- und Dunkelelben mussten einige Jahre zuvor in die Menschenwelt fliehen und sind untereinander nach einem langjährigen Krieg verfeindet, was ihren menschlichen Unterdrückern natürlich in die Hände spielt. Die Anführer von jeder der drei gesellschaftlichen Gruppen (Menschen, Lichtelben, Dunkelelben) verfolgen geheime Pläne und Machenschaften, die finsterer nicht sein könnten.
In Elbendunkel erzähle ich euch von einer Gruppe Jugendlicher – Elben, Menschen und Mischlinge – die aus vollkommen unterschiedlichen Gesellschaftsschichten kommen und nur durch Zufall aufeinander treffen. Es ist der Abend von Luz’ ersten Date, das ausgerechnet bei einem Poetry Slam in einem verbotenen Club im Elbenghetto stattfinden soll. Warum, verrate ich euch nicht. Nur soviel: Nach dieser Nacht wird nicht nur Luz’ Weltbild komplett auf den Kopf gestellt. Für keinen der Jugendlichen gibt es hinterher einen Weg zurück.
Stephanie Braun:
Wow, ab wann können wir das lesen? Es ist also eine phantastische Dystopie. Glaubst du ich werde dich beim lesen wieder beschimpfen müssen, wie bei der Lektüre von Chosen 2?
Rena Fischer:
Der erste Band von Elbendunkel – Kein Weg zurück erscheint schon am 16. Juli 20.
Elbendunkel ist ein Genrecrossover aus Dystopie, Science Fiction und Fantasy mit romantischen Tendenzen. Ich weiß, die Verlage haben es am liebsten, wenn man Bücher eindeutig zuordnen kann. Aber wenn einem eine fesselnde Geschichte wie Elbendunkel plötzlich im Kopf herumspukt, muss man sie einfach zu Papier bringen, ohne sich über das Genre Gedanken zu machen. Deswegen bin ich sehr froh, dass Thienemann-Esslinger hier nicht Genre-Baukasten vor Augen hatte, sondern ich meine Lektorinnen (erst Franziska Bräuning und hinterher, während ihrer Elternzeit, Larissa Rupp) von Anfang an mit meiner Idee zu Elbendunkel begeistern konnte.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass du wieder sehr zornig werden wirst. Meine Figuren müssen leiden, um dein Herz und das meiner anderen Leser(innen) in Stücke zu reißen und mit neuen wunderbaren Gedanken, Hoffnungen und Wünschen wieder zusammenzusetzen. Das Leben ist zu kurz, um Geschichten zu schreiben, die einem nicht selbst beim Tippen die Finger und das Herz verbrennen.
Stephanie Braun:
Ich liebe ja solche Crossover und freue mich mit dir dass du es bei einem Verlag unterbringen konntest. Du hast verschiedene (Recherche)reisen gemacht, auch für dieses Buch?
Rena Fischer:
Stimmt. Ich war schon vor vielen Jahren in San Francisco und wollte für Elbendunkel unbedingt noch einmal in diese tolle Stadt. Für mich ist sie neben New York eine der faszinierendsten Städte der USA. Ich habe mich in das goldene Licht der Morgensonne auf den Glasfronten der Hochhäuser und über der Bay verliebt, in die Seenebelbänke, die im Sommer durch die Häuserschluchten ziehen und den unglaublichen Ausblick von einem der Hügel auf den Pazifik. Wenn ich die Augen schließe, atme ich wieder den würzigen Duft der Redwood-Bäume auf dem benachbarten Mount Tamalapais und ich berühre die zerfurchte Rinde ihrer Stämme, ehrfurchteinflössende Riesen, einige von ihnen über hundert Meter hoch und zweitausend Jahre alt. All diese Erlebnisse fließen in die Geschichte ein. San Fran gilt als die weltoffenste und toleranteste Stadt der USA – genau deshalb hält mein böses Autorinnenherz ihr eine dunklen Spiegel vor.
Stephanie Braun:
Das klingt phantastisch und gemein, wie ich es von einer “bösen Autorin” erwarte. Ich freue mich auf dein neues Buch.
Rena Fischer:
Vielen lieben Dank, Stephanie
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